Die “Orangenen Funken” und das Kehrmaschinenballett
15.02.2023 - Gerade noch liegen Bonbon-Papiere, Luftschlangen und übrig gebliebene Kamelle am Straßenrand, da fahren die Groß- kehrmaschinen vorbei und schon ist der gerade vorbeigegangene Karnevalszug nur noch zu erahnen. Die letzte Gruppe der beiden großen Karnevalszüge in Aachen an Tulpensonntag und Rosenmon- tag sind traditionsgemäß die „Orangenen Funken“ des Aachener Stadtbetriebs. Mit insgesamt 16 Klein- und Großkehrmaschinen, zwölf Pritschenfahrzeugen, drei Presswagen, einem Werkstattwagen und natürlich zu Fuß sind an den beiden Tagen mehr als 130 Mitarbeiter*innen der Stadtreinigung im Einsatz.
Seit Dezember planen Dieter Lennartz, Geschäftsbereichsleiter Abfallwirtschaft und Stadtrei- nigung, und Dieter Bohn, Bereichsleiter Stadtreinigung, beim Aachener Stadtbetrieb den Einsatz der „Orangenen Funken“. Dazu gehört weit mehr als die Straßenreinigung nach dem Kinder- und Rosenmontagszug. Etwa viel Abstimmung im Vorfeld bei Sondergenehmigungen: „Wo findet wann welche Veranstaltung statt und muss der Aachener Stadtbetrieb dort Auf- gaben übernehmen“, ist dabei stets die Fragestellung. Schließlich müssen von der Stadtreini- gung des Stadtbetriebs alle Veranstaltungsorte betreut werden.
Und so herrscht ab Weiberfastnacht in der Abteilung des Stadtbetriebs höchste Aufmerksam- keit, denn das närrische Treiben bedeutet auch jede Menge Arbeit. „An den Karnevalstagen brauche ich alle“, sagt Bohn. Und selbstverständlich gehen die Bereichs- und Abteilungsleiter auch mit und packen genauso mit an.
Der Sonntag gilt dabei noch als Generalprobe. Wegen der zahlreichen kleineren Züge in den Stadtteilen wie Lichtenbusch, Richterich, Eilendorf und Brand teilen sich die Mitarbeiter*innen auf und werden in ihren Aufgaben von den Grünkolonnen des Stadtbetriebs unterstützt.
In einem großen Funknetz sind ist die Stadtreinigung auch mit den Einsatzkräften der Polizei und mit den Hilfsgruppen der Verkehrskadetten verbunden, die den Reinigungstrupps den Rücken freihalten. „Für uns alle ist es selbstverständlich, dass kein Tropfen Alkohol im Spiel ist, auch nicht am Vorabend“, erzählt Dieter Bohn. „Das wäre viel zu gefährlich mit all den Fahrzeugen und Maschinen.“ Wichtig ist, dass die Elemente der Reinigungseinheit im Einsatz nah beieinanderbleiben. „Im Team wird immer wieder der Platz getauscht, der eine soll den anderen entlasten, denn das ist harte, körperliche Arbeit.“ Gleichzeitig ist für die Mitarbei- ter*innen gesorgt: „Wir haben festgelegte Pausen, es gibt leckere Brötchen und Getränke.“
Bis zu 16 Tonnen Abfall sammeln die „Orangenen Funken“ nach den Karnevalszügen. „Das ist eine sehr hohe Zahl“, sagt Dieter Bohn, „vor allem wenn man bedenkt, dass Verpackungs- material kaum etwas wiegt.“ Neben Verpackungsmaterial sind Glasscherben häufig ein Problem. Unzählige leere Bier- und Sektflaschen stehen oft nach den Zügen an den Straßen- rändern. „Darum bitten wir die Besucherinnen und Besucher eindringlich, diese mitzunehmen und entsprechend zu entsorgen“, appelliert Dieter Bohn.
Doch bei aller Schwierigkeit – die Mitarbeiter*innen freuen sich auch auf ihren besonderen Einsatz an Karneval. Während alle anderen feiern und sie arbeiten, bekommen sie auch schon mal das ein oder andere nette Wort zu hören. Dieter Bohn: „Da bekommen wir die Anerken- nung für das ganze Jahr.“
(Text: Stadt Aachen/Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing)
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