AKV: Iris Berben ist neue Ordensritterin „Wider den tierischen Ernst“

12.02.2022 - In diesem Jahr war bei der Ordensverleihung „Wider den tierischen Ernst“ des Aachener Karnevalsvereins (AKV) alles ganz anders. Im Gegensatz zu den letzten Jahren findet wegen der Corona-Pandemie am Samstagabend keine Live-Veranstaltung im Eurogress statt. Die einzelnen Programmpunkte der Festsitzungen wurden seit Donnerstag aufgezeichnet.

Seit Montag macht ein Produktionsteam des WDR in Aachen Station und seit Donnerstag werden die Darbietungen der einzelnen gebuchten Künstler*innen sowie die Laudatio, die Verleihung des Ritterordens und die Rede von Iris Berben unter Live-Atmosphäre aufgezeichnet. Dafür sorgen rund 80 Statisten, die drei Tage lang das feierwütige Festpublikum mimen und für mächtig viel Stimmung und gute Laune im Eurogress sorgen. Unterstützt werden sie dabei von einer Applaus-Maschine.

Nach einem stimmungsvollen Rahmenprogramm mit AKV-Dauergästen, wie z.B. Guido Cantz und Martin Schopps, den Oecher Prinzen Guido I. und Märchenprinz Phil I., den diesjährigen Zentis-Kinderpreisgewinner KG Hooereter Frönnde und den Vier Amigos, die mit ihrer Balade „Vür“ für Gänsehautstimmung sorgen, brillieren auch SPD-Landtagskandidat Thomas Kutschaty und NRW-Familienminister Joachim Stamp als Redner bzw. Sänger.

Die Lobrede auf die neue Ritterin Iris Berben hielt Armin Laschet, bis vor kurzem CDU-Vor- sitzender und NRW-Ministerpräsident. In seiner Laudatio ließ Laschet die karnevalistische Karriere von Iris Berben Revue passieren. So war sie wegen ihrer närrischen Leidenschaften in Hamburg der Schule verwiesen worden.

Iris Berben, im tollen Clownkostüm, das die Intention ihrer Rede im Öcher Narrenkäfig unterstützt, fordert mehr Frauen an die Macht – auch in die Elferräte der Karnevalsvereine. Außerdem teilte sie kräftige gegen den offen spürbaren Rechtsruck in der Republik aus: „Das die Montagsspaziergänge nicht zu Fackelumzügen werden.“ Sie ließ auch kein gutes Haar an die Ampel-Koalition in Berlin: „Seit der Wahl steht die Ampel auf rot, nach dem Motto 'Wer sich bewegt fliegt raus'“.

Berben brach in ihrer Rede eine Lanze für Kultur- und Kunstschaffenden im Land. Der Kunst- und Kulturbereich, so sagt sie, ist der sechst größte Wirtschaftsbereich in Deutschland mit einem Umsatz von mehr als 130 Milliarden Euro jährlich. Kultur sei der Kitt der Gesellschaft und ohne Kultur bröckelt die Gesellschaft. Kunstschaffende sind die Clowns, die aufwecken und zum Nachdenken animieren. „Wir brauchen das Lachen und den Spirit der Clowns. Wir brauchen die Clown um die Kunst in Szene zu setzen. Lasst uns die Falschen demaskieren“, appelliert sie in einer flammenden Rede.

Der AKV hat den Schauspielstar mit dem Ritterorden „Wider den tierischen Ernst“ für ihr Engagement gegen Antisemitismus und für Toleranz und Verständigung ausgezeichnet. Sie ist neben Ephraim Kishon, Mario Adorf und Otthilf Fischer der vierte Preisträger aus der Kunst- und Kulturszene und die erste Frau aus diesem Segment.

Die Aufzeichnung der diesjährigen AKV-Ordensverleihung ist am Montag, 14. Februar, ab 20.15 Uhr, in der ARD „Das Erste“ zu sehen



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