AKV: Geschichtspreise der Sammlung Crous verliehen

29.11.2022 - Die Historie unserer Region steckt voller spannender Geschichten. Geschichten, wie sie die Schriftenreihe der AKV Sammlung Crous erzählt, deren diesjähriger Band im S-Forum der Sparkasse Aachen vorgestellt wurde. „Zwischen den Zeiten – Besatzung und Aufbruch in Aachen 1919 bis 1932“ heißt das Werk, das im Handel erhältlich ist. Besondere Geschichten erzählen aber auch die eingereichten Arbeiten für den Helmut A. Crous Geschichtspreis, deren Sieger im Anschluss an die Buchvorstellung gekürt wurden.

Herausgegeben von Dr. Ines Soldwisch und Dr. Stefan Schmitz erinnert der Band an die 1920er Jahre, in denen die Kaiserstadt Aachen geprägt war durch den Ersten Weltkrieg. Einwohner- zahl und Wirtschaftskraft waren gesunken, die allgemeine Strukturkrise wurde durch die belgische Besatzung noch verschärft. Die hohe Inflation und die Weltwirtschaftskrise kamen hinzu.
Das Buch greift die angespannte Atmosphäre auf, die in Aachen herrschte, aber auch die Gegensätze: Unruhen, Plünderungen und Separatistenaufstände genauso wie Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs, zum Beispiel die Jahrtausendausstellung im Aachener Rathaus 1925, die an die 100-jähirge Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen Reich erinnern sollte, oder dass Aachen 1930 wieder zum Sitz eines Bistums wurde.

Von all diesen Wegmarken der Aachener Stadtgeschichte in den Jahren zwischen 1919 und 1932 erzählen die Autoren dieses Buches: Von den Studierenden der Technischen Hochschule, von Architektur zwischen Tradition und Moderne, von Künstlern, Musikern, von Lichtspiel, Museen und Theater oder von der Ende der 1920er Jahre in Aachen noch nicht so starken nationalsozialistischen Bewegung. Es ist die Geschichte einer Stadt zwischen den Zeiten, in Buchform gebracht in Kooperation mit dem Zweckverband Region Aachen und mit Unter- stützung der Sparkasse Aachen, deren Vorstand Thomas Salz die Gäste der Buchvorstellung begrüßte, flankiert vom neuen Präsidenten des Aachener Karnevalsvereins, Wolfgang Hyrenbach, sowie dem Beiratsvorsitzenden der AKV Sammlung Crous, Dr. Werner Pfeil.

Unterhaltsames und Überraschendes rund um die Historie Aachens und der Region haben auch viele der eingereichten Arbeiten für den Helmut A. Crous Geschichtspreis zu bieten. Im Anschluss an die Buchvorstellung wurden die Sieger und Platzierten in drei Kategorien vorgestellt. Prof. Dr. Frank Pohle, Lehrbeauftragter am Historischen Institut der RWTH Aachen und Leiter des Geschäftsbereichs Route Charlemagne, führte als einer der Juroren durch einen interessanten Abend, an dem seine Mitjurorinnen und -juroren die jeweiligen Preisträger mit einer kurzen Laudatio ehrten.

Gewürdigt wurde zum Ende der Veranstaltung auch die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen, die seit Jahren die Sammlung Crous verwalten und stetig aufbauen. Neu im Team sind Dominik Welters, der sich zukünftig mit seiner Agentur Domeniceau den Aufbau der Digitalisierung der Sammlung voranbringen wird, und Ex-AKV-Elferrat David Lulley, der sich dem Marketing und neuen Projekte rund um die Sammlung annehmen wird. Ein neues Logo der Sammlung, das zukünftig auch im neuen, moderneren Erscheinungsbild auftauchen wird, wurde im Rahmen der Veranstaltung bereits vorgestellt.

Die Gewinner des AKV Sammlung Crous Geschichtspreises 2022:

Kategorie Schüler:
Jan-Philipp Roloff für seine Arbeit „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft! – Die Kinder vom Hagibór und Fredy Hirsch.

Kategorie Privatforscher:
Gerhard Welper für seine Arbeit „Teut – alter Bergbau, neue Erkenntnisse.“ sowie Rüdiger Vermöhlen für seine Arbeit „Sowjetische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter in Merkstein“.

Kategorie Profis:
Gregor Hecker-Twrsnick für seine Arbeit „Die Ritterschaft des Herzogtums Jülich im 15. Jahrhundert. Genese einer territorialen Elite“.

 

Anerkennungsurkunden:

Kategorie Profis:
Stichting Eurode 2000+ für ihre „Eurode Geschichtsmeile“

Kategorie Privatforscher:
Dieter Lenzen für seine Arbeit „… an Lungenentzündung und Kreislaufschwäche ruhig eingeschlafen. Zwangssterilisationen und Euthanasieverbrechen im Kreis Monschau.“

Ludwina Forst für ihre Arbeit „Siedlungs-Leben. Von der ‚Siedlung Branderhof‘ zum Denkmalbereich 'In den Heimgärten“.



(Text: Kolja Linden)

 



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