Jacqueline Boltong: Meine Ziele, Brand und Karneval sind mir wichtig!

„Ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht, ob es ein Risiko ist, als Deutsch-Niederländerin in den Stadtbezirk Brand zu ziehen. Besonders dann, wenn die beiden Fußballnationalmannschaften von Deutschland und den Niederlanden aufeinander treffen", blickt Jacqueline Boltong zurück. „Aber nach dem letzten 3:0-Sieg Mitte November ist die Fußballwelt unverändert geblieben", grinst Jacqueline Boltong augenzwinkernd. „Es war eine meiner besseren Entscheidungen, hierher zu ziehen, da hier mein soziales Umfeld ist, Verwandte und Freunde hier leben und meine Mutter Erika hier geboren wurde". Brand sei für sie Heimat, ein schönes Stückchen Erde, das sich seinen fast dörflichen Charakter, den sie sehr schätzt, erhalten habe - trotz Anbindung an die Großstadt Aachen, so die 26-jährige.

In Heerlen geboren und aufgewachsen, hat die Tochter von Hein und Erika Boltong schon sehr früh ihr Herz an den Karneval verloren. Bereits im Alter von vier Jahren hat sie erstmals die Tanzstiefel geschnürt. Sechs Jahre später hat sie ihren Onkel Dieter Roehrs (Geschäftsführer des Komitees „Brander Prinz" und langjähriges Kommandanturmitglied der Prinzengarde „Brander Stiere") zu einem „Ball der Mariechen" begleitet und von da an war es um Jacqueline Boltong geschehen. „Ich wollte zu den 'Brander Stieren', aber meine Eltern waren anfangs gar nicht davon begeistert, da die Entfernung zum Training zu weit war", erinnert sich Boltong. „Aber ich habe mich durchgesetzt, bin bei der Prinzengarde eingestiegen und war dort elf Jahre große Tanzmarie."

Sie selbst beschreibt sich als ehrgeizig und ihre Ziele verliert sie nicht aus den Augen. Nach ihrer aktiven Zeit als Tänzerin ist sie bei der Ersten Großen Brander KG als Trainerin eingestiegen, kümmert sich um die Kinder- und Jugendtanzgruppe, sowie um das Gardeballett, bei dem sie bei Bedarf mittanzt. „Karneval ist mein Leben und ich habe Spaß daran, meine Erfahrungen als Tänzerin weiterzugeben. Auch in Hinblick gesundheitsorientiertes Training, um mögliche Langzeitschädigung des Körpers von vor herein auszuschließen.

Über die Leistungen der von ihr betreuten Tanzakteure ist sie zufrieden: „Es läuft derzeit gut, aber als Trainerin erwarte ich immer mehr. Ich möchte das Maximum herausholen und damit die Tänzerinnen und die Tänze weiterentwickeln." Sie selbst beschreibt sich als Kumpeltyp, der auch mal hart sein kann. „Ich fühle mich bei der Ersten Großen Brander KG sehr wohl und bin sehr optimistisch, das der vom neuen Vorstand eingeschlagene Weg viele Früchte tragen wird."

Auch beruflich hat sie Ziele vor Augen. „Ich bin noch jung und möchte viel in meinem Leben lernen", erzählt der Fan von Formel 1 und der beiden Fußballvereine Roda JC Kerkrade und Alemannia Aachen. Nach dem Studium in Eindhoven ist sie im elterlichen Betrieb eingestiegen, der vor 95 Jahren gegründet wurde und von ihrem Vater in dritter Generation geführt wird. „Ich bin zwar biologisch die Tochter vom Chef, aber beruflich bin ich es nicht. Da achten schon die Kollegen drauf. In meiner täglichen Arbeit im Marketing- und Sales-Bereich habe ich wenig mit meinem Vater zu tun", berichtet Jacqueline Boltong, die sich durchaus vorstellen kann, in anderen Städten und anderen Ländern ihre Zelte aufzuschlagen, um ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. So wie während ihres Studiums, als sie längere Praktika in Kapstadt und Rio de Janeiro absolviert hat.

Jacqueline Boltong: „Ich freue mich jetzt auf die besinnliche Adventszeit und nach dem Jahreswechsel geht's mit viel närrischem Frohsinn und Spaß am Brauchtum mit meinen Tanzmädels und der Ersten Großen Brander KG wieder in den Brander und Öcher Fastelovvend."

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