AKV-Familie demonstriert Geschlossenheit Aachen

31.08.2016 - Der alte Präsident ist auch der neue: Dr. Werner Pfeil wurde am Dienstagabend von den Mitgliedern des Aachener Karnevalsvereins in seine dritte Amtszeit gewählt. Auf den Tag genau sechs Jahre zuvor, am 30. August 2010, hatte er das Amt von seinem Vorgänger Horst Wollgarten übernommen.

Vor seiner gestrigen Wahl hatte der 50jährige Jurist in seinem Rechenschaftsbericht auf eine gelungene Session 2015/16 zurückgeblickt, in der Prinz Michael II. Kratzenberg mit seinem Hofstaat die Närrinnen und Narren begeistert hatte und die Festsitzung „Orden wider den tierischen Ernst“ mit Ritter Markus Söder einen sehr guten Zuschauerzuspruch nicht nur im Saal, sondern auch an den Fernsehbildschirmen erhalten hatte. Die Folge: Auch im kommen- den Jahr wird das überregionale Aushängeschild des Aachener Karnevals in der ARD zu sehen sein. Dank eines straffen Kostenmanagements und engagierter Sponsorenansprache habe man zudem den Verein auf gesunde Füße stellen können, sagte Pfeil, der allerdings auch auf ein immer schwieriger gewordenes Umfeld verwies und deshalb weitere Kosteneinsparungen im Bereich von Veranstaltungen ankündigte. Eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages wurde anschließend von den knapp 100 anwesenden Mitgliedern mit großer Mehrheit angenommen.

Stolz macht die Mitglieder des zweitältesten Aachener Karnevalsvereins die positive Entwicklung der stadthistorischen AKV-Sammlung Crous. Eine Förderung der NRW-Stiftung über 24.000 Euro sowie Spenden von Senatoren, Rittern, AKV-Mitgliedern und Michael II. Kratzenberg wurden dafür verwandt, die Räume der Sammlung in der Kurhausstraße unter anderem mit einer Bücherwand so auszustatten, dass die neu angeschafften Sammlungen Baral, Berger und Bücken - letztere mit mehr als 3000 Büchern - dort fachgerecht gelagert werden können. „Wir AKVler stehen für Brauchtumspflege. Ich sehe uns aber gerade auch in der Bewahrung des historischen Erbes unserer Stadt und unserer Region durch die Erweiterung der Sammlung Crous“, sagte Dr. Werner Pfeil. Am 11. September, dem Tag des Denkmals, werden die Räume der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.

Doch gewählt nicht nur der Präsident, auch zum Elferrat standen Wahlen an - mit dem Ergebnis einiger neuer Gesichter in ansonsten altbewährter Runde. Zunächst galt es jedoch, verdiente Kräfte mit gebührendem Dank zu verabschieden: Walter Hubel als Direktor des Pullman Hotels Quellenhof zugleich Gastgeber der AKV-Jahreshauptversammlung zieht sich ebenso aus dem Elferrat zurück wie Vize-Präsident Rolf Gerrards, der nach 11 Jahren die Co-Moderation der Festsitzung an David Lulley abgibt. Schatzmeister Torsten Peters verlässt nach 12 Jahren den Elferrat bleibt dem AKV als Geschäftsführer der Sammlung Crous erhalten.

Unter großem Applaus wurden Gerrards und Peters zu Ehrenmitgliedern des AKV ernannt. Neuer Vize-Präsident neben dem wiedergewählten Roger Lothmann ist Wolfgang Hyrenbach, als Schatzmeister wurde der bisherige Beirat Christian Henry ins Amt gehoben. Neu im Elferrat sind die bisherigen Beiräte Alexander Hammer und Kolja Linden, zu Beiräten waren zuvor bereits Markus Bongers und Bernd Marx ernannt worden. Dass alle Wahlen mit überwältigender Mehrheit von stets über 90 Prozent Ja-Stimmen erfolgten, unterstrich die Geschlossenheit der AKV-Familie.

Am Ende dankte Dr. Werner Pfeil nicht nur seinen Elferräten, sondern auch den vielen anderen ehrenamtlichen Helfern im und um den Verein: „Beim AKV greifen so viele Rädchen ineinander, die dann ein großes Ganzes ergeben, auf das wir als Verein richtig stolz sein können“, sagte Pfeil und verwies auf die vielen Veranstaltungen, die vom AKV organisiert werden: die Prinzenproklamation, die Festsitzung „Wider den tierischen Ernst“, Gans janz anders am 11.11., die Carnevale, Net(t) fiere am Holzgraben, den Florresei Palast, die Kaffeevisite im Kinderkarneval, den Theaterball und natürlich die Benefiz-Oldtimer-Rallye. Pfeil: „Es ist schon eine besondere Leistung, all diese guten Veranstaltungen mit so viel Manpower, guter Laune und zufriedenem Publikum auszurichten!“



(Text: Kolja Linden)



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