Die Narren sind im Wortsinn pratschjeck

12.02.2018 - Dat es Öcher Fastelovvend! Trotz Regens und niedriger Temperaturen zogen die Öcher am Karnevalssamstag mit Kind und Kegel nach Laurensberg, ins Frankenberger Viertel sowie nach Kornelimünster und Verlautenheide und feierten beim närrischen Open-Air Straßenkarneval.

Es hatte in Laurensberg vor dem Rathaus und in Kornelimüster auf dem Korneliusmarkt den Anschein, als ob viel mehr Karnevalsenthusiasten das kostenfreie Angebot der KG Original Mönster Jonge und der IG Laurensberg nutzten als noch in den Vorjahren. Am Neumarkt, wo das KK Oecher Storm sein närrisches Manöver abhielt, bekam der Slogan „Pratschjeck op Fastelovvend“ eine ganz neue Bedeutung. Der kürzlich sanierte Platz im Herzen des Frankenberger Viertels war durch Regenfälle aufgeweicht und präsentierte sich als Matschlandschaft. Das hielt die Öcher Jecken nicht davon ab, das KK Oecher Storm herzlich zu empfangen. Das 1881 gegründete Traditionskorps malte ein traumhaftes Bild in den Farben blau-gelb-weiß auf den zur Bühne umfunktionierten Aufliegers eines Trucks. Der „Bürgermeister vom Neumarkt“, Hans-Dieter Jurewicz, und Storm-Kommandant Bernd Schaefer hielten die Zügel fest in der Hand und präsentierten zum 25. Mal ein feines Karnevalsprogramm.

Im Mittelpunkt stand natürlich die Öcher Tollität Mike I., der mit Hofstaat und Prinzengarde eine großartige Session hat. Er brachte gleich seinen prinzlichen Bruder Märchenprinz Julius I. (ohne Ornat) mit, und beide rockten den Neumarkt. Bemerkenswert: Das Geburtstagskind Mike, das seinen 48. Geburtstag feierte, stellte bei seiner Tour durch den Öcher Fastelovvend den bundesweiten „Tag der Kinderhospizarbeit“ in den Mittelpunkt und verteilte gegen eine Spende grüne Armbänder, die extra für diesen Tag angefertigt worden sind. Viele folgten seiner Bitte und unterstützten die brillante Aktion. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hatten sich die „Störmer“ einfallen lassen: Mike erhielt eine Collage mit 650 ausgewählten Bilder seiner bisherigen Prinzregentschaft, über die ein Foto seiner Prinzenkappe montiert wurde.

In Laurensberg standen die Jecken dichtgedrängt vor dem Rathaus und sangen mit dem Richtericher Volksprinzen Dietmar I. um die Wette. Der Last-Minute-Prinz hat sich von Auftritt zu Auftritt gesteigert und kommt bei den Jecken im Stadtteil gut an. Ihm folgte die preisgekrönte Gesangsgruppe Night Wiever, die für Sonnenschein auf der Bühne an der Rathausstraße sorgte. Zum 41. Mal feierten die Original Mönster Jonge mit den Jecken aus dem Münsterländchen ihren Freiluftkarneval und sangen und schunkelten im Kollektiv. Für den Soundtrack waren unter anderem De Originale und die Newcomer von Tästbild zuständig, die in der auslaufenden Session einen großen Sprung nach vorne gemacht haben.

Die Arche ist das närrische Epizentrum am Karnevalswochenende in Verlautenheide. Unter der Regie der KG Bröselspetze wird dort bodenständiger Volkskarneval gefeiert, und die Arche platzte am Karnevalssamstag aus allen Nähten. Im Tour-Tross des Öcher Prinzen, der in Verlautenheide Station machte, war Ex-Prinz Thomas III. Jäschke. Von Wehmut war bei ihm keine Spur: „Ich habe das im letzten Jahr eingeführt, dass am Karnevalssamstag der letztjährige Prinz mit auf Tour geht“, erinnert sich Thomas Jäschke. „Ich habe tolle Erinnerungen an meine Zeit als Prinz. Mike und sein Hofstaat sind grandios und haben tolle Lieder“, stellte er dem amtierenden Prinzen Karneval ein gutes Zeugnis aus. Nach dem Haarener Dreigestirn mit Prinz Johannes I., Jungfrau Georgina und Bauer Gerd, steuerten die Oeche Stadtmusikanten ihren musikalischen Beitrag zur grandiosen Stimmung in der Arche bei.



(AZ-Ausgabe vom 12.02.2018/GerdSimons)



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