Aachener Karnevalsverein (AKV) stellt Tollität für 2021 vor

08.05.2020 - Eine Karnevalssession mit vielen Unwägbarkeiten steht an, doch zwei Dinge sind klar: Der AKV ist bereit, den Närrinnen und Narren ein karnevalistisches Programm zu bieten und er wird, wie seit 162 Jahren, den Prinzen der Stadt Aachen stellen. Mit Guido Bettenhausen steht ein langjähriger Prinzengardist in den Startlöchern, um die kommende - aller Voraussicht nach außergewöhnliche - Session mit Frohsinn zu meistern. Das Jahr ist nicht ganz zufällig gewählt, denn 2021 feiert „seine“ Garde ihr 111jähriges Jubiläum.

Sie rücken fest zusammen - in Zeiten von Corona zumindest bildlich gesprochen: der AKV mit ihrem designiertenPrinzen und die Prinzengarde der Stadt Aachen. Getreu dem Motto des Prinzen „Mär zesame sönd vür Öcher Fastelovvend!“ haben sie sich zusammengeschlossen, um mit kreativen Ideen das Brauchtum zu erhalten und Karneval auch unter schwierigen Umständen aufleben zu lassen, damit selbst in Zeiten von Covid-19 der Frohsinn leben kann.

„Ich bin Prinzengardist - seit vielen Jahren und mit Herz und Seele“, sagt die designierte Tollität. „Da erlebt man die Momente, die ein Prinz Karneval unserer Stadt hat, hautnah mit. Die emotionalen Höhepunkte, das Glücksgefühl mit den Menschen im Saal zu teilen und ein kleines neues Kapitel für die Geschichte unserer Stadt mitzuschreiben - irgendwann war klar: Diese Emotionen wollte ich auch einmal spüren.“

Nun weiß Guido Bettenhausen auch, dass die Vorstellung, mit den Narren in den Sälen und Festzelten auf Tuchfühlung zu gehen, sich so möglicherweise nicht erfüllen wird. Und doch wird der Familienvater die Herausforderung annehmen: „Der Prinz hat als Identifikationsfigur eine Vorbildfunktion für alle Jecken unserer Kaiserstadt. Ein wenig Freude, Lachen und Leichtigkeit - das brauchen wir alle vielleicht gerade jetzt“, so der leidenschaftliche Karnevalist, der sich auf die Unterstützung seines Hofstaats, seiner Garde und des AKV verlassen kann. „Wir haben gerade in den letzten Wochen unzählige Gespräche geführt. Und irgendwann stand dann felsenfest: Wir machen das für die Öcher Jecken und werden Wege finden, mit den dann geltenden Corona-Bedingungen umzugehen. Denn entweder hat man den Karneval im Herzen oder nicht.“

Dr. Werner Pfeil freut sich sehr über das klare Statement. „Seit 162 Jahren stellt der AKV den Prinzen in der Stadt Aachen und auch die Corona-Krise wird daran nichts ändern. Wie unsere ganze Gesellschaft so stehen auch der AKV und der gesamte Karneval vor großen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie“, sagt der AKV-Präsident. „Die Gesundheit der Bevölkerung und aller Karnevalisten steht an erster Stelle. Alle Entscheidungen über die Ausgestaltung der kommenden Session müssten sich diesem obersten Ziel und natürlich der dann geltenden Gesetzeslage unterordnen“, so Pfeil unmissverständlich. Aber es sei schließlich die traditionelle Stärke des Karnevals, gerade in Krisenzeiten Frohsinn zu stiften. „Um allen Karnevalistinnen und Karnevalisten in der fünften Jahreszeit Freude machen zu können, haben wir in den letzten Wochen ein neues Konzept entwickelt, um Fastelovvend auch auf neuen Wegen zu den Jecken zu bringen und gleichzeitig die bundes- und landesgesetzlichen Bestimmungen zu achten.“

Der AKV plant parallel mit zwei Alternativen. „Sollte ein Impfstoff oder Medikament rechtzeitig vorhanden sein, kann Karneval möglicherweise - wie immer - gefeiert werden. Darauf müssen wir zumindest vorbereitet sein. Wenn dies nicht der Fall ist und Großveranstaltungen weiterhin verboten sind, greift unser Plan B. Das beginnt dann schon mit der Prinzenproklamation, die als Aufzeichnung ohne Saalpublikum, aber mit karnevalistischem Programm und Prinzenspiel in die Wohnzimmer gebracht werden kann“, so Pfeil. Hierfür arbeiten AKVund Prinzengarde bereits an der gemeinsamen Umsetzung.

Die Prinzenproklamation des AKV und die eigentlich für einen Tag später geplante Garde-Sitzung wird dann zusammengelegt. Eine Übertragung im Internet ist problemlos möglich, schließlich hat der AKV hier als karnevalistischer Vorreiter viele Jahre Erfahrung. Zuletzt verfolgten in diesem Januar wieder tausende Jecke in aller Welt die Proklamation von Martin I., die mit sechs Kameras und Übertragung aus dem Ü-Wagen auf TV-Niveau ins Netz gestreamt wurde. „Das ist unsere Stärke, wir können auf unsere gute Vorarbeit der letzten Jahre aufbauen!“ so Pfeil.

Digital, mobil und hochgradig flexibel will der AKV auch die nächste Session gestalten. Ist kein Saalkarneval möglich, so wird es viele Angebote für die Jecken im Netz geben. Live-Besuche im offenen Regenbogen-Bus vor den Türen von Schulen, Altenheimen und Wohnquartieren sowie schnell auf die jeweilige Corona-Lage angepasste Konzepte sind in Planung. Es wird außerdem ein Online-Tagebuch des Prinzen nebst Hofstaat geben.

„Die kommende Session wird uns alle vor große Herausforderungen stellen. Ich bin froh, hier den AKV an meiner Seite zu haben und natürlich meine Prinzengarde, die in ihre Jubiläums- session zum 111jährigen geht“, so Guido Bettenhausen bei seiner Vorstellung als designierte Tollität. Eine besondere Rolle wird dabei der Regenbogen spielen: Als Zeichen für die bunte Vielfalt des Karnevals, aber auch als von vielen Kinderhänden gemaltes Symbol der Hoffnung in der Corona-Pandemie und es wird dazu einen Eisbär als Maskottchen für die nächste Session geben.

„AKV-Prinz und Hofstaat kommt eine besondere gesellschaftliche Rolle zu“, sichert Komman- dant Dirk Trampendie volle Unterstützung der Garde zu. „Sie sind die Identifikationsfiguren für die Öcher Jecken. Sie sind aber auch Vorbilder für viele und zugleich bunte Botschafter des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten.“ Schließlich ist der Gardist Guido Bettenhausen auch Botschafter der Prinzengarde der Stadt Aachen, die im kommenden Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum feiert. Klar, dass die Garde da hinter ihrem Prinzen und an der Seite des AKV stehen wird, Seite an Seite - wenn auch mit Abstand oder gleich virtuell.

 



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