Neue Bühne stellt den Narrenkäfig in den Mittelpunkt

24.01.2018 - Wenn am Samstagabend gegen 20:15 Uhr die Moderatoren Dr. Werner Pfeil, Jens Riewa und David Lulley das Publikum der AKV-Festsitzung begrüßen, haben viele Mitarbeiter schon eine komplette Arbeitswoche hinter sich. Pünktlich um 6 Uhr am vergangenen Sonntagmorgen standen die ersten Veranstal- tungstechniker für den Orden wider den tierischen Ernst im Eurogress auf der Matte. Um 8 Uhr und damit 156 Stunden vor Beginn der Fernsehauf- zeichnung begann mit einer Ortsbegehung der Countdown für die Festsitzung.

Alleine 16 LKW-Ladungen Material schaffte der WDR als übertragender Fernsehsender ins Eurogress. Dazu gehören Lichttechnik, Beschallungs- und Übertragungstechnik, Dekoration, Arbeitsbühnen, ein Kamerakran und vieles mehr. Die Firma Joy, die für die Ausrüstung des Foyers und des VIP-Bereichs zuständig ist, kommt noch einmal auf 10 LKW-Ladungen. Gearbeitet wird mit Kränen, Seilzügen und schwerem Gerät. Besondere Herausforderung in diesem Jahr: ein nagelneues Bühnenbild mit dem Narrenkäfig als Blickfang. Närrische elf Jahre lang hatte das alte Bühnenbild Ritterinnen und Ritter kommen und gehen sehen, nun hat es ausgedient.

„Es war einfach in die Jahre gekommen, wir wollten nun etwas, das frischer und moderner ist“, sagt AKV-Vizepräsident Wolfgang Hyrenbach, der für die Gesamtorganisation der Festsitzung zuständig ist. „Beim WDR sind wir damit auf offene Ohren gestoßen.“ Dann musste es schnell gehen. Im vergangenen November hat WDR-Bühnenbildnerin Anke Mergler die ersten Entwürfe vorgelegt, die Entscheidung zur Umsetzung fiel dann schnell. Seit Montagmorgen wird im Eurogress am neuen Outfit geschraubt, am Mittwochabend wird die Bühne abgenommen, dann beginnt das Einleuchten, damit am Samstag alles ins rechte Licht gerückt wird.

Das gilt vor allem für den Narrenkäfig. „Hier muss jeder Ritter rein, das ist wie die Feuertaufe nach der Aufnahme in den Konvent“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil. Der Käfig, früher nur zur Ritterrede auf die Bühne geschoben, wird nun zum beständigen Teil des Bühnenbilds – automatische Verschiebemöglichkeit inklusive. „Der 'Orden wider den tierischen Ernst' ist ja keine klassische Karnevalsveranstaltung, sondern eine Ordensverleihung mit einem Programm, das politisch ist, aber auch karnevalistische Elemente hat“, sagt Wolfgang Hyrenbach. Daran orientiert sich auch das Bühnenbild. Dezenter und zurückhaltender als das alte ist es, bestehend aus vielen Drei- und Vierecken, aus denen man bei genauem Hinsehen immer wieder die Buchstaben AKV lesen kann. Die LED-Beleuchtungen in den Rahmen dieser Formen können einzeln angesteuert werden.

Über fünf Zugängen thront mittig eine 6,30 Meter breite Leinwand im 16/9-Format, die über eine große Projektion Bilder in alle Ecken des Europasaals liefert. Die Rampen sind alle aus Holz, fliegende Teile des Bühnenbilds haben noch eine Stahlunterkonstruktion. „Vorher hatten wir nur einen Zugang sowie ein Requisitentor. Die insgesamt fünf Zugänge schaffen ganz neue Auf- und Abtrittsmöglichkeiten“, sagt Wolfgang Hyrenbach.

Das alte Bühnenbild wird zunächst bei einer Stolberger Spedition eingelagert, eine weitere Verwendung ist bisher nicht angedacht. Wenn am Samstagabend um kurz nach Mitternacht der Abbau beginnt, geht es auch für die neue Bühne, die mit Anlieferung ins Eigentum des AKV übergegangen ist, dort ins Zwischenlager. Natürlich nur, um in den kommenden Jahren mehrfach zur Verwendung zu kommen. Vielleicht ja auch elfmal, wie die Vorgängerin.



(Text: Kolja Linden)



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