Musikhochschule Aachen setzte närrisch-klassische Akzente

12.02.2017 - „Ope-Rette sich wer kann!“ lautete das Motto in der Musikhochschule. Doch freiwillig wollte sich keiner der Besucher retten, eher das Gegenteil war der Fall: Sie konnten nicht genug kriegen von den singenden und musizierenden Protagonisten, angefangen beim Aachener Operetten- und Musical-Star Nicole Malangré, über die Sopranistin Maria Eunju Park, Ye Bin Lim und Iseon Kim (Violine) bis hin zu Dirk Barde (Kontrabass) und Elif Buggu Ünlüsoy (Violoncello).

Aufgeräumt und dem Anlass entsprechend präsentierte sich Gastgeber und Hausherr Professor Herbert Görtz in allerbester Stimmung. „Musik ist das Wichtigste im Leben“, rief der Hochschuldirektor in den Saal, bevor es dann erst einmal mit einem dreifachen „Oche Alaaf“ losging. Beifall als Begleitmusik, dabei kam das Beste erst noch. Mit virtuoser Leichtigkeit bespielte Görtz den Flügel, daneben führte er eloquent und voller Esprit durch das Programm.

Alaaf, Beifall, Orden und dazu Küsschen – allzu oft dürfte das im Alltag der Musikhochschule nicht vorkommen. Doch wenn Strauß, Menotti, Lehár Paganini und Bernstein auf den Oecher Fastelovvend treffen, dann herrscht eben ein bisschen Ausnahmezustand. Apropos Oecher Karneval: Den gab's auch, versprüht vom Richterichter Trio „Tästbild“ und vom ranghöchsten aller Jecken, Prinz Thomas III. samt Hofstaat.

Frank Prömpeler, Präsident des Festausschuss Aachener Karneval, zeigte sich rundum begeistert von der Premierenveranstaltung: „Karneval ist eben reine Lebensfreude. Den gab es doch in jeder Epoche, auch schon zu Zeiten der Fledermaus von Johann Strauß“. Ob da aber schon Orden und Bützchen zwischen den Musikblöcken verteilt wurden, ist nicht überliefert. Ebenso wenig, dass der Direktor einer Aachener Musikhochschule Oecher Karnevalslieder („Vür sönd va Oche“) anstimmte und das Premieren-Publikum die närrische Vorlage annahm und unisono die Aachener „Karnevalshymne“ „Vür sond alle mole Oecher Jonge“ in den Konzertsaal schmetterte.

Wohl aber ist überliefert, dass dieser rundum gelungene Konzertabend nach mehr „schmeckte“ – Nachschlag hoffentlich im nächsten Jahr.



(Text: Hans Creutz/AAK)



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